Die EU-Kommission hat im Februar einen Vorschlag für ein EU-Lieferkettengesetz präsentiert. Doch der Vorschlag beinhaltet zahlreiche Schlupflöcher, die es Unternehmen weiterhin ermöglichen, sich ihrer Verantwortung zu entziehen. Hinter den Kulissen arbeiten die Lobbyist: innen der Unternehmen daran sicherzustellen, dass sich an dem Status Quo nichts ändert.
Damit Ausbeutung in der Textilindustrie kein Leiberl hat und uns Kinderarbeit nicht in die Tüte kommt, brauchen wir Regeln für Unternehmen. Die Arbeitsbedingungen, die hinter unseren T-Shirts, unseren Smartphones und unserer Schokolade stecken, sind oft menschenunwürdig. Kinderarbeit, Zwangsarbeit und die Verfolgung von Gewerkschafter:innen stehen auch im Jahr 2023 noch immer an der Tagesordnung. Nachdem abwarten und Tee trinken den Arbeiter:innen auf den Teeplantagen nicht hilft, braucht es Politiker:innen, die handeln.
Eine gerechtere Welt ist möglich: eine Welt, in der Unternehmen die Rechte von Arbeiter:innen respektieren, eine Welt, in der Menschen Gerechtigkeit erfahren, wenn sie durch Unternehmenstätigkeit geschädigt wurden.
Nicht nur in Wien, sondern in ganz Europa mobilisieren über 100 zivilgesellschaftliche Organisationen und Gewerkschaften im Zuge der neuen Kampagne Justice is Everybody’s Business für ein EU-Lieferkettengesetz, das Menschen- und Arbeitsrechte, die Umwelt und das Klima effektiv schützt.
Gerechtigkeit geht uns alle an!
Unterschreibe unseren Aufruf an die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und den Rat der Europäischen Union!
Wir fordern ein EU-Lieferkettengesetz, das:
- Unternehmen verpflichtet, Menschenrechte, Umwelt und Klima zu respektieren.
- Unternehmen strenge und eindeutige Verpflichtungen auferlegt, um Schäden abzuwenden und zu beenden.
- Muttergesellschaften für Schäden entlang ihrer Lieferketten haftbar macht. Es darf in Zukunft keine Schlupflöcher mehr geben!
- Tarifverhandlungen durch Gewerkschaften garantiert und Arbeitnehmer*innenvertreter*innen ein echtes Mitspracherecht bei allen Facetten der Sorgfaltspflicht gibt.
- zur Bewältigung der Klimakrise beiträgt, indem es Unternehmen dazu verpflichtet, Emissionen entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu senken.
- den Planeten schützt, indem es Unternehmen für Umweltschäden zur Verantwortung zieht.
- Sorgfaltspflichten ausnahmslos für alle Geschäftsbeziehungen entlang von Wertschöpfungsketten auferlegt.
- Menschen, die durch schlechte Geschäftspraktiken geschädigt wurden, Gewerkschaften sowie der Zivilgesellschaft die Möglichkeit gibt, vor Gerichten in der EU Gerechtigkeit zu erlangen.
- alle Personen konsultiert, die von Unternehmenstätigkeiten betroffen sind oder betroffen sein könnten, und bei Bedarf deren Zustimmung einholt.
- Kontroll- und Vollzugsbehörden die Befugnis einräumt, Unternehmen weitreichend zu kontrollieren und bei Fehlverhalten zu sanktionieren.