Die Wurzeln des Netzwerks

Die Wurzeln des Netzwerks Soziale Verantwortung liegen im gesellschaftspolitischen Diskussionsforum (gedifo)der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien und des Verbandes Österreichischer Gewerkschaftlicher Bildung.

Dort bildete sich im April 2003 eine Projektgruppe zum Thema “Allianzen zwischen Betriebsräte & NGOs”. Ziemlich bald einigte man sich auf das Thema Corporate Social Responsibility (= gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen). Als erstes Arbeitsergebnis entstand im Dezember 2003 eine öffentliche Stellungnahme von Interessensvertretungen der Arbeitnehmer, entwicklungspolitischen, Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen zum Leitbild von CSR-Austria (heute: respACT): Die soziale Verantwortung von Unternehmen (CSR) aus zivilgesellschaftlicher Perspektive. Die Unterzeichner waren Amnesty International, Arbeitsgemeinschaft Entwicklungszusammenarbeit (AGEZ), Bundesarbeitskammer (AK), Ökobüro und Österreichischer Gewerkschaftsbund (ÖGB). Das derzeitige Positionspapier basiert auf dieser damaligen Erklärung.

Die Projektgruppe wies von Anfang an inhaltlich und organisatorisch jene Breite auf, die heute für das Netzwerk charakteristisch ist. In dieser Projektgruppe gab es in der Folge eine intensive Diskussion mit österreichischen und internationalen Experten zu den einschlägigen Initiativen der EU, den Erfahrungen mit den Aktivitäten österreichischer und internationaler Unternehmen und der Reaktion der österreichischen Arbeitgeberseite. Im Laufe des Jahres 2004 entschloss man sich wegen der erfolgten Themenspezialisierung zur Abspaltung vom ursprünglichen gedifo-Projekt und zur Gründung eines Österreichischen Netzwerkes von NGOs und Arbeitnehmerinteressenvertretungen zur “Corporate Social Responsibility” (CSR). Das Kick Off fand im April 2005 statt. Eine eigene Steuerungsgruppe wurde dort mit der Vorbereitung einer Vereinsgründung beauftragt.

Der Gründungskonvent des Vereins Netzwerk Soziale Verantwortung fand dann im März 2006 statt. Ordentliche Mitglieder sind nur Organisationen aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich, also keine Unternehmen, außerordentliche Mitglieder auch Personen. Das Netzwerk vereint Mitglieder bzw. Interessenvertretungen aus den Bereichen Menschenrechte und Antidiskriminierung, Entwicklungszusammenarbeit, Ökologie, Konsumentenschutz und Arbeitswelt. Zu den Besonderheiten des Netzwerks zählt, dass neben den Gewerkschaften als Interessenvertretungen der Arbeitnehmer auch Betriebsratskörperschaften Mitglieder sind.

Der erste Vorstand des Netzwerks unter dem Vorsitz von Univ. Doz. Dr. Paul Kolm (Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck Journalismus, Papier) hat sich im ersten Jahr der Existenz des Vereins bemüht, die inhaltlichen und finanziellen Grundlagen für die Aufnahme der operativen Tätigkeit zu schaffen: Die Anzahl der Mitglieder wurde erhöht, eine Liste der Indikatoren, nach denen das Netzwerk die soziale Verantwortung von Unternehmen bewerten wird, ausgearbeitet, die Homepage des Vereins implementiert sowie im März 2007 eine Geschäftsführerin, Mag. Claudia Saller, angestellt.

Jetzt kann und muss das Netzwerk seine Fähigkeiten unter Beweis stellen.

Paul Kolm, April 2007